Käthe Kruse

Wer war Käthe Kruse?

Katharina Simon, 1883 in Breslau geboren, war eine erfolgreiche Jungschauspielerin am Berliner Lessingtheater, als sie 1902 ihren späteren Ehemann, den fast 30 Jahre älteren Bildhauer Max Kruse kennenlernte. Der damals sehr geschätzte Künstler und Kunsterzieher übte einen starken Einfluß auf seine junge Gefährtin aus und gab auch den Anstoß für die Entstehung der ersten Puppen: Als das Mimerle, das erste der insgesamt 7 Kinder, zu Weihnachten 1905 den Wunsch nach einer Puppe äußerte, weigerte sich der Vater, eine der damals üblichen Porzellankopfpuppen zu kaufen. Er fand sie hart, kalt und unnatürlich und ermunterte die junge Mutter, selbst eine Puppe anzufertigen. Aus einem Säckchen Sand und einer Kartoffel, eingebunden in ein Handtuch, entstand das erste Puppenkind ...

Die Büste eines Kinderköpfchens des Renaissance Bildhauers F. Duquesnois, genannt "Fiamingo", bildete die Vorlage für die berühmte Puppe I, die Käthe Kruse 1910 auf einer Weihnachtsausstellung erstmals der öffentlichkeit vorstellte. Diese Puppen, die bis dahin ausschließlich für die eigenen Kinder bestimmt waren, machten die junge Mutter mit einem Schlag weltberühmt.

Käthe Kruses weiche warme Stoffpuppen mit dem kindlich rührenden Gesichtsausdruck übten einen starken Einfluß aus auf die "Puppenreform", die nach 1900 eingesetzt hatte: Nicht länger war die damenhafte Puppe das Vorbild in der Erziehung der Mädchen, sondern das von Käthe Kruse geschaffene "Kind für das Kind" und die damit verbundene Erziehung zur Mütterlichkeit.

Ein Kind fürs Kind ...

       
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